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Google-Übersetzer im B2B-Bereich nutzen? – Besser nicht!

Neuronale Netze wie der Google Translator versprechen eine rasend schnelle und meist erstaunlich akkurate Übersetzung in die Zielsprache. Viele Firmen geraten dadurch in Versuchung, das kostenlose Tool für die Übersetzung im B2B-Bereich zu verwenden. Hier gerät die Software aber an ihre Grenzen. Denn die Feinheiten der verschiedenen Sprachen sind manchmal so nuanciert, dass sie verloren gehen, wenn die Übersetzung nicht von einem Menschen vorgenommen wird.

Im Alltag ausreichend, für B2B noch ungeeignet

Der Google Translator ist ein praktisches Tool für schnelle Übersetzungen im Alltag. Auch im Urlaub kann er einiges leisten. Mitunter liefert er so gute Ergebnisse, dass es möglich scheint, die Übersetzungshilfe auch im Business-Bereich einzusetzen. Doch hier ist Vorsicht angesagt. Wer gute Übersetzungen braucht, um Kunden im B2B-Bereich im Ausland zu gewinnen oder mit diesen Verträge abzuschließen, sollte sich besser nicht auf die Software verlassen. Denn Wortspiele und Metaphern lassen sich manchmal auch von der besten KI nicht treffend übersetzen. Auch Ironie oder andere Botschaften zwischen den Zeilen überliest sie, während menschliche Übersetzer mit ihrem Gespür für Sprache punkten. Gerade im Marketingbereich sind Übersetzungstools also eher fehl am Platz.

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Vorsichtig bei wichtigen Unterlagen

Bei Verträgen und anderen wichtigen Papieren offenbart sich ein weiteres Problem. Hier kommt es besonders auf präzise und exakte Formulierungen an. Schon ein falsch übersetztes Wort kann weitreichende Folgen haben. Dabei ist es keineswegs so, dass Google Translate Wörter wirklich falsch übersetzt. Vielmehr kommt es durch Zweideutigkeiten noch immer zu Unstimmigkeiten. Bestimmte Wörter der deutschen Sprache haben mehrere Bedeutungen, die sich erst aus dem Zusammenhang ergeben. Dadurch kann es passieren, dass das Wort vollkommen falsch übersetzt wird. „Er sitzt im Zug“ kann auf Deutsch zum Beispiel bedeuten, dass jemand im Durchzug sitzt und sich wahrscheinlich den Nacken verspannen wird. Es kann aber auch heißen, dass er sich in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit befindet. Google Translate wird diesen Satz in beiden Fällen mit „He is on the train“ übersetzen. Probleme entstehen auch durch Wörter, die kein Äquivalent in der Zielsprache haben und so je nach Zusammenhang unterschiedlich übersetzt werden müssen. Das ist in vielen Sprachen beispielsweise bei dem unspezifischen Personalpronomen „man“ der Fall.

E-Mails mit dem Google Translator übersetzen

Selbst bei der täglichen E-Mail-Korrespondenz mit Kollegen oder Geschäftspartnern aus dem Ausland ist Umsicht geboten. Tatsächlich können Tools wie der Google Translator den Arbeitsalltag deutlich erleichtern. Sie liefern bei einfacher und exakter Sprache meist gute Ergebnisse. Allerdings übersetzen sie größtenteils Wort für Wort, was Übersetzungen manchmal hölzern und kompliziert erscheinen lässt. Ein Übersetzer erkennt solche Konstruktionen und kann sie in der Zielsprache vereinfachen, allein aus dem Grund, dass es in dieser Sprache eben eine andere Möglichkeit gibt, einen bestimmten Sachverhalt auszudrücken. Zwar werden die Programme immer besser, sind aber noch nicht perfekt genug, um sich darauf auch im Arbeitsalltag verlassen zu können. Möglich ist die Nutzung solcher Programme in Kombination mit einem fachkundigen Übersetzer. Auf diese Weise ließe sich Zeit sparen.

Übersetzungen von Muttersprachlern

Glücklicherweise gibt es nach wie vor Übersetzungsbüros, die professionelle Übersetzungen nach dem Vier-Augen-Prinzip durch echte menschliche Übersetzer anbieten. Das bedeutet, dass stets zwei Übersetzer den Text zu sehen bekommen. Das Risiko für Fehler lässt sich dadurch deutlich reduzieren. Manche Anbieter setzen durchaus Übersetzungsprogramme ein und lassen die fertigen Texte dann von zwei Übersetzern überprüfen. Andere übersetzen den Text komplett ohne Software.
„Google Translate, Übersetzungen von Non-Natives oder nicht ausreichend spezialisierten Übersetzern sind bei uns tabu.“, ist auf easytrans24.com zu lesen. Dort liegt der Fokus klar auf Übersetzungen durch Muttersprachler, die im besten Fall auch in ihrem Heimatland leben. Denn Sprache ist immer in Bewegung. Sie entwickelt sich im Laufe der Zeit weiter und verändert sich.

Mehrsprachige Mitarbeiter

Auch im 21. Jahrhundert sind Angestellte mit Fremdsprachenkenntnissen gefragt. Unternehmen, die enge Wirtschaftsverbindungen mit europäischen Nachbarn pflegen, sollten dafür sorgen, dass eine funktionierende Kommunikation auf Augenhöhe stattfinden kann. Innerhalb von Europa genügt es meist, wenn ausreichend Mitarbeiter der englischen Sprache mächtig sind. Gibt es Geschäftsbeziehungen nach China oder Japan, kann es unter Umständen wichtig sein, Mitarbeiter einzustellen, die auch diese Sprachen beherrschen. Das ist Insbesondere für tägliche E-Mails und Telefonate sinnvoll. Alternativ kann auch ein Übersetzer allein für diesen Zweck eingestellt werden oder ein externer Übersetzer fest mit diesen Aufgaben betraut werden.

© Urheber – Oleksii

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