Möglichkeiten im Vertrieb zu arbeiten gibt es viele. Eine beliebte, wenn auch nicht ganz einfache Möglichkeit ist der Immobilienvertrieb. In diesem Artikel geht es daher um die verschiedenen Modelle im Vertrieb von Immobilien, den Berufsformen und Verdienstchancen als Verkäufer von „Betongold“.

Immobilienvertrieb = Immobilienmakler?

Die Möglichkeiten in der Immobilienwirtschaft sind größer als sich auf den ersten Blick erkennen lässt. In Deutschland trägt die Immobilienwirtschaft (Grundstücks- und Wohnungswesen) rund 10% von der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung, was 2012 rund 264 Mrd. Euro (Quelle: Statistisches Bundesamt) entsprach.  Darüber hinaus befindet sich fast die Hälfte des deutschen Anlagevermögens in der Wohnungs- und Immobilienbranche, was wiederum im Jahre 2011, 6,9 Bio. Euro (ausgeschrieben: 6.900.000.000.000 Euro) bedeutete. Wie sich also erkennen lässt, ein nicht ganz unattraktiver Markt für Karriereperspektiven auch losgelöst vom klassischen Immobilienmakler.

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Im Folgenden werden daher die Möglichkeiten im Vertrieb der Immobilienwirtschaft etwas näher vorgestellt.

Immobilien Vertrieb – Jobs

Besonders für Neueinsteiger eignen sich in der Regel nur einige wenige Berufe im Immobilienvertrieb. Zwar ist der Anteil von Quereinsteigern, gerade bei Immobilienmaklern recht hoch, doch nur wenige sind auch in der Lage wirklich langfristig erfolgreich zu sein. Wer ohne die Kenntnis vom Immobilienmarkt und Grundkenntnissen der Immobilienwirtschaft loszieht um sich als Immobilienmakler zu versuchen, wird aller Wahrscheinlichkeit nach scheitern. Doch welche Jobs im Immobilienvertrieb eignen sich besonders für Quereinsteiger im Vertrieb?

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Selbständiger Handelsvertreter im Hausvertrieb

Einer der vielversprechendsten Perspektiven im Immobilienvertrieb, gerade für Neueinsteiger ist der Neubau-Hausverkäufer. Als Verkäufer im Hausvertrieb sind Sie dafür zuständig, für große Firmen die alle Leistungen rund um den Hausbau anbieten, neue Kunden zu akquirieren.

Hierzu arbeiten Sie innerhalb eines bestimmten Verkaufsgebietes und gewinnen dort neue Interessenten. Sobald Sie Interessenten gewinnen konnten, findet meist ein Termin in einem Musterhaus der entsprechenden Firma statt. Teilweise arbeiten Sie auch direkt im Musterhaus und beraten Interessenten direkt vor Ort. Hierbei geht es dann nicht nur um das Haus an sich, sondern auch die Innenausstattung wie Wand- und Bodenbeläge, Heizkörper, Küche, Fenster und vieles mehr. Gerade im Bereich der Zusatzverkäufe ist dann verkäuferisches Geschick gefragt, denn je mehr und je hochwertiger Sie dem Kunden das Haus verkaufen, desto mehr verdient der Verkäufer. Sobald Sie dann einen Vertrag über den Bau eines neuen Hauses abschließen konnten, erhalten Sie eine anteilige Provision. Oft wird diese nach einem Zeitraum von frühestens 3 Monaten ausbezahlt, da Grundstückssuche, Notartermin und vieles mehr immer wieder zu Verzögerungen führen. Speziell für Quereinsteiger im Immobilienvertrieb sollte daher ein Polster für die ersten 6 Monate vorhanden sein, um entspannt und ohne Druck verkaufen zu können.

Immobilienmakler werden innerhalb einer starken Marke

Immobilienmakler genießen oft einen ähnlich „hoch“ angesehenen Status wie auch Versicherungsmakler und Kiesplatz-Autoverkäufer. Dies liegt nicht zuletzt an der Tatsache, dass es keine Einsteigsvoraussetzung für den Beruf des Immobilienmaklers gibt. Grundsätzlich kann sich also jeder der über geordnete Vermögensverhältnisse verfügt, ein Gewerbe als Immobilienmakler anmelden. Leider sind diese: „Ich kann gut mit Menschen reden“ – Selbstständigkeiten aber oft schon nach wenigen Monaten wieder vorbei und man geht im besten Falle wieder einer klassischen Anstellung nach. Welche Alternative gibt es also für all diejenigen, die sich ernsthaft im Immobilienvertrieb versuchen möchten?

In Deutschland und weltweit gibt es einige große Player die auch Quereinsteigern die Möglichkeit bieten, dich innerhalb der eigenen Marke eine Existenz aufzubauen. Damit verbunden ist meist eine umfassende Einarbeitung in alle Bereich der Immobilienwirtschaft, der Verhältnisse vor Ort und des Vertriebs. Einige bekannte Unternehmen für eine Karriere im Immobilienvertrieb sind Engel & Völkers, REMAX, von Poll Immobilien & Völkers & Cie. Die Vorteile liegen hierbei klar auf der Hand:

  1. Sie erhalten eine umfassende Einarbeitung in den Immobilien Vertrieb, die natürlich weiteres Engagement Ihrerseits voraussetzt um das Wissen in Zukunft zu vertiefen
  2. Sie profitieren von der Bekanntheit der Marke und müssen sich nicht erst als Klaus Müller Immobilien einen Ruf erarbeiten
  3. Sie können von Beginn auch Immobilien verkaufen, selbst wenn Sie noch keine Eigenen akquiriert haben (hierbei wird die Provision meist mit dem Akquisiteur geteilt)
  4. Sie haben ein repräsentativen Geschäftssitz, oft mitten in der Innenstadt
  5. Sie müssen sich oft nicht selbst um das Marketing Ihrer Immobilie kümmern
  6. Sie erhalten wichtige Kontakte und können die bereits gemachten Erfahrungen der Kollegen nutzen um selbst erfolgreicher zu starten und Fehler zu vermeiden

Verdienst als Immobilienmakler – Neue Provisionsregelung seit 01. Juni 2015

Seit dem 01. Juni 2015 gilt bei der Maklerprovision das Prinzip, wer bestellt der bezahlt. War es bisher für Immobilienmakler möglich Immobilienvermieter zu akquirieren und die Provisionen komplett auf den Mieter umzulegen, so ist dies heute nicht mehr möglich. Zwar können auch heute Wohnungs- und Immobiliensuchende immer noch einen Makler beauftragen und dann direkt die Provision an den Makler zahlen, doch ist dies nicht die Regel. Es ist also schwieriger geworden neue Objekte zu akquirieren. Nichts desto trotz nimmt der Immobilienmakler, dem Eigentümer eine Menge Arbeit ab und erhält für den Immobilienvertrieb damit zu Recht eine Provision.

Die Höhe der Provision ist nicht festgelegt, schwankt in der Regel aber zwischen einer Bruttomonatsmiete (bei befristeten Verträgen bis zu 2 Jahren) und 2 BMM bei unbefristeten Mietverträgen. Im Bereich des Verkaufs liegen die Provisionen des Immobilienvertriebs bei rund 3%, ist aber individuell vereinbar. Bei der Vermittlung eines Einfamilienhauses zum Kaufpreis von 250.000 Euro erhält der Immobilienmakler daher 7.500 Euro Provision. Hiervon gehen dann meist Kosten für Inserate bei großen Plattformen ab (die einen nicht unerheblichen Teil ausmachen), Kosten für Sprit, Büro, Vertragsdokumente und natürlich die zu zahlende Steuer. Sofern man bei einem der großen Immobilienmakler unter Vertrag steht, geht dann ein Großteil der Kosten als anteilige Provision der Gesamtsumme an das Unternehmen.

Ausbildungsberufe im Immobilienvertrieb

Ist man Schulabgänger, empfiehlt es sich mit einer Ausbildung im Immobilienvertrieb zu starten. Die Ausbildung zur Immobilienkauffrau bzw. zum Immobilienkaufmann geht drei Jahre und vermittelt wichtiges Grundwissen für eine berufliche Zukunft in der Immobilienwirtschaft. Oft wird diese Ausbildung von großen Wohnungsbaugesellschaften oder aber Immobilienmakler-Unternehmen angeboten. Für alle die bereits vor Ausbildungsbeginn wissen, dass sie später im Immobilienvertrieb arbeiten wollen empfiehlt sich daher die Ausbildung bei einem Immobilienmakler zu machen, der im Anschluss auch die Möglichkeit der Tätigkeit als selbstständiger Immobilienmakler bereithält.

Wie bei allen anderen Jobs und Branchen gilt auch im Immobilienvertrieb, dass nur durch Fleiß, Ausdauer, verkäuferisches Geschick und permanente Weiterbildung eine langfristig erfolgreiche Tätigkeit möglich ist.

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2 Antworten

  1. Gut zu wissen, dass sich fast die Hälfte des deutschen Anlagevermögens in der Wohnungs- und Immobilienbranche befindet. Mein Onkel möchte auch einen großen Teil seines Vermögens in Immobilien investieren. Er hält die Tendenz der Investition in Immobilien für keine Überraschung, da sie relativ sicher ist.

  2. Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Immobilienvertrieb. Mein Bruder möchte Makler werden und macht sich über die Ausbildungswege schlau. Gut zu wissen, dass besonders Quereinsteiger gerne in die Immobilienbranche wechseln.

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