Wie gute Unternehmer im richtigen Moment die richtigen Kontakte haben

Oft ist der Unterschied zwischen einem erfolgreichen und einem gescheiterten Unternehmer nicht die persönliche Qualifikation. Die meisten sind ähnlich gut (aus-)gebildet und viele sind ehrgeizig und wissen, was sie wollen. Aber eine Sache fällt auf: Jeder, der als Unternehmer oder Vertriebler Erfolg hat, ist sehr gut vernetzt. Das persönliche Netzwerk hat einen gewaltigen Einfluss auf die eigene Karriere und Möglichkeiten, die sich bieten. Wir zeigen, mit welchen Netzwerk-Strategien jeder erfolgreich Networking betreiben und verstehen kann.

Grundsätzlich: Was heißt „Networking“?

Eingedeutscht „Netzwerken“ heißt schlichtweg, dass man sich um Kontakte bemüht. Damit ist sowohl das Pflegen alter als auch das Knüpfen neuer Bekanntschaften gemeint. Dabei helfen einfache Grundregeln wie „Never lunch alone“, also iss nie alleine zu Mittag. Jeder macht Pause und diese Zeit lässt sich effektiv zur Kontaktpflege nutzen, ohne dass man dafür während der Arbeit oder nach Feierabend noch Stunden opfern muss.

Arten des Networkings

Entscheidend für ein „gutes“ Netzwerk ist dabei weder die Anzahl der Kontakte, noch der Rang oder die „Qualität“ einzelner Ansprechpartner. Es ist die Mischung, die ein Netzwerk individuell und potent macht. Um bei einem wachsenden persönlichen und professionellem Bekanntenkreis den Überblick zu behalten, lohnt es sich, ein individuell angefertigtes Notizbuch über die eigenen Kontakte zu führen.

Was für Arten des Networkings gibt es?

Man kann zwischen operativem, strategischem und persönlichem Netzwerken unterscheiden. Der Hauptunterschied ist, zu welchem Zweck die verschiedenen Netzwerke unterhalten oder angestrebt werden. Persönliches Networking eröffnet Möglichkeiten, wie man sich selbst als Person weiterentwickeln kann, während die operative Variante dazu dient, die betrieblichen Aufgaben möglichst effizient abwickeln zu können.

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Ein strategisches Netzwerk dient dazu, berufliche Perspektiven zu erweitern und neue Blickwinkel zu ermöglichen. Wir haben die drei Netzwerk-Arten und was sie ausmacht noch einmal übersichtlich zusammengestellt, bevor wir sie ausführlich erläutern:

Art des NetzwerkOperativPersönlichStrategisch
Zweck des NetzwerksAktuelle Aufgaben besser/schneller erledigenPersönliche Entwicklung fördernBerufliche Entwicklung fördern, neue Perspektiven eröffnen
Zeit, die in das Netzwerk investiert wirdArbeitszeit, da die Kontakte meist im eigenen Betrieb arbeitenFreizeit, nach eigenem ErmessenArbeitszeit und Freizeit, nach eigenem Ermessen
Erweiterung des NetzwerksWährend der Arbeitszeit, am ArbeitsplatzNach eigenem Ermessen, in der FreizeitWährend der Arbeitszeit und Freizeit, nach eigenem Ermessen
Eigenschaften des NetzwerksProfessionelle Beziehungen mit KollegenSehr breites Netzwerk: Wird von persönlichen Vorlieben bestimmtVerbindung aus operativen und persönlichen Netzwerken

Was ist operatives Networking?

Das operative Netzwerk entsteht vorwiegend am eigenen Arbeitsplatz. Es umfasst sowohl Vorgesetzte als auch Untergebene und hierarchisch gleichgestellte Kollegen. Auch außenstehende Kontakte, wie zu Lieferanten oder Kunden, können zum operativen Netzwerk gehören und im Network-Marketing mitinbegriffen sein. Entscheidend ist, dass dieses Netzwerk dabei hilft, die eigenen Aufgaben so effizient wie möglich zu erledigen. Ist es solide, zeigt sich das in reibungsloser Koordination von Aufgaben, schnellen und unkomplizierten Absprachen und einem klaren „Wir-Gefühl“, wenn der Arbeitsalltag bewältigt wird.

Was ist das persönliche Netzwerk?

Hier kommen die persönlichen Kontakte zum Tragen. Neben alten Freundschaften und Schul- oder Studienbekanntschaften, dürfen aber gerne auch neue Kontakte eingegliedert werden. Oft ergeben sich solche Netzwerke aus spontanen Begegnungen oder gemeinsamen Hobbies: Ein Anwalt, den man beim Golf kennen lernt kann ebenso hilfreich sein, wie ein Vorstandschef, dem man im Stadion begegnet. Wichtig hier ist, dass man sich selbst nicht verbiegt, um neue Kontakte zu knüpfe.

Persoenliches Netzwerk

Man sollte tun, was einem selbst Spaß macht und auf diese Weise Leute finden, mit denen man ehrliche Interessen teilt. Sich nur um den Netzwerks willen im Tennisclub anzumelden, ist zum Scheitern verurteilt: Niemand kann auf ewig eine Rolle spielen und spätestens beim Sport fällt auf, wer für etwas brennt und wer nur so tut. Das persönliche Netzwerk lässt sich nur über die eigenen Interessen ehrlich und nachhaltig aufbauen.

Was ist das strategische Netzwerk?

Die Symbiose des operativen und persönlichen Netzwerks ist das strategische. Es kommen dabei wechselseitige Effekte zum Tragen, die zu einer Verbesserung der eigenen Verhandlungsposition beitragen: Beispielsweise ist man im eigenen Team (operativ) hoch angesehen und einer der Geschäftsführer kennt einen vom Sport (persönlich). Wenn es nun darum geht, eine vakante Position zu besetzen, hat man mindestens zwei Fürsprecher vorzuweisen. Im besten Fall, sprechen sich sogar weitere Autoritäten aus einem beliebigen Netzwerk für die eigene Person aus.

Auch bei Problemen kann das strategische Netzwerk helfen, sie zu beheben: Es sollten sowohl pragmatische, lösungsorientierte Persönlichkeiten wie theoretische Geister vertreten sein, um ein Problem aus vielerlei Blickwinkeln zu betrachten. Das schult nicht nur den eigenen Blick für Krisen, es sorgt auch dafür, dass man mit verschiedenen Charakteren in Kontakt tritt und mit ihnen arbeiten und diskutieren kann.

Gut vernetzt im richtigen Moment

Der Unterschied zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Unternehmer besteht oft nur darin, zu wissen, wo sie bei einem Problem Hilfe bekommen. Während die einen verzweifelt versuchen, alles alleine zu stemmen und dabei scheitern, zögern die anderen nicht, um Rat zu fragen. Während eine der beiden Herangehensweisen für viel Stress, Frust und Verlust sorgt, ermöglicht die andere einen stetigen Lernprozess der von neuen Bekanntschaften und Erfolgen gekennzeichnet ist.

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